Jamaica, eine afrikanische Insel in der Karibik

Gestern, am 20.12.2011 um 11 Uhr Ortszeit sind wir in Jamaika gelandet, nach 4 Tagen/Nächten – 5 Stunden. Die Genua reichte dafür vollkommen aus. Unser Kurs war so sehr auf Vorhalten eingerichtet, dass wir mit Schwung an der Ostküste vorbeigerutscht und im Nordosthafen Port  Antonio gelandet sind. Uns sind starke Strömungen vor der Insel Richtung Westen geweissagt worden, die dann aber so nicht eintrafen.

In Port Antonio in der Errol Flynn Marina war Einklarieren möglich, ganz problemlos. Drei Damen von der Gesundheitsbehörde kamen zuerst an Bord, um sich von der hygienischen Aufbewahrung unserer Lebensmittel zu überzeugen. Danach durften wir die gelbe Quarantäneflagge herunterholen und die jamaikanische Gastlandflagge hissen. Nach ihnen folgte der Custom und der Officer von der Immigration kam am folgenden Morgen in die Marina und wieder ging es um Formulare ausfüllen, sind wir ja allmählich gewohnt.

Der  Hafen Port Antonio war uns in Curacao von einem Einheimischen empfohlen worden. Es ist ein sehr idyllischer Ort vor den Bergen gelegen, so wie ein Alpendorf mitten im Regenwald - und auf den Straßen komme ich mir vor wie einst in Gambia. Einige Male wurden wir von "friends" angesprochen, die einige Dollars von uns erwarten. Auf den Niederländischen Antillen herrschte eine annähernd europäische Stimmung, hier im Ort bestimmt lautes Treiben unterstützt von herumfahrenden Lautsprechern mit Werbesprüchen, die Scenerie.

 

Während der 4 Tage unserer Überfahrt hatten wir durchgängig so um die 20 Knoten Wind aus Nordost, allerdings zum Beginn wie auch am Ende der Fahrt einen dicken Wellengang, unser Schiffchen tanzte so um die 4 m auf und ab. Da war nicht an Schlafen oder Essen zu denken. Wir haben hier Segler von Panama und Venezuela kommend getroffen, die berichteten ebenfalls von rauher See.
Lothar muß wieder einiges reparieren. Unterwegs löste sich die Reparaturstelle von dem Riffauflauf in Islas los Roques und wir müssen wieder laufend Wasser aus dem Steuerbordrumpf pumpen.
Außerdem verliert die Steuerung Hydrauliköl, so dass wir gerade noch mit dem letzten Tropfen eingefüllten Hydrauliköls hier ankamen. Segeln kann doch ganz schön aufregend werden.
Sobald wir wieder beweglich sind, werden wir wohl Richtung Westen segeln, so bis Montega Bay.
Heute werde ich mir erst mal per Bus eine Fahrt bis nach Kingston Town über die Blue Montains  genehmigen. Die Fahrt mit dem öffentlichen Bus geht auf guten Asphaltstraße bis Antono Bay ca. 1 Stunde die Küste entlang und dann in Serpentinen über die Berge bis zum Umsteigebusbahnhof in Kingston. Über dem Fahrersitz ist von einer zugelassenen Passagierzahl von 29 die Rede, die Jamaicaner sind aber Künstler und schaffen es auf mindestens 50 Personen. Jeder, der unterwegs den Bus heranwinkt, passt auch noch hinein. Die Fahrt wird zu einem Naturerlebnis, wild zerklüftete steile Berge und tiefe Abgeründe mit Flüssen und Wasserfällen. Ich bedaure nur, dass es mir bei der wilden Fahrt nicht gelingt, den Fotoapparat herauszukramen. Schließlich sitzt noch ein ganz niedliches Kind mit Rastalocken und Perlen auf meinem Schoß und unter meinen Sitz paßt eine dicker Beutel eines anderen Reisenden.

Der Preis für die Fahrt beträgt 380 Jamaican Dollar, ca. 3 €. .

Dank Lothars Fleiß und der Unterstützung durch einen guten technischen Service in der Marina funktioniert nach Tagen der Kühlschrank wieder und auch die Steuerung. Wir verlassen am 29.12. Port Antonio und segeln mit Genua und der Unterstützung duch einen Motor bei strahlendem Sonnenschein Richtung Westen.

In der Montego Bay werden wir schon von unseren Freunden, zuletzt in Curacao gesehen, erwartet: die Crews der SY Touch Wood, Nuwam 2, Rose und Vanupieds.

Auch hier klappt die Einklarierung problemlos, wenn auch Tage verspätet, denn welcher Officer möchte schon gern zum Jahreswechsel arbeiten?

Nun gilt es, das Jahr 2011 zu verabschieden und 2012 zu begrüßen.

wir feiern "New Years Eve" in der Marina der Montego Bay in Jamaica

zusammen mit Segelfreunden, die mit uns von Curacao den Törn nach Jamaica gemacht haben.

Verabredet war eine Fahrt die Südküste der Insel entlang, nur wir sind als einzige an der Nordküste gelandet und haben uns nun in Montego Bay wiedergetroffen.

Catorion in der Montego Bay. 

Sieht sie mit ihren 2 Schwestern nicht gut aus?

und auch die AIDA AURA gesellte sich dazu.

Und hier einige Bilder von Montego. Im Mittelpunkt steht das Monumental über den Sklavenaufstand aus dem Jahr 1832, der 2 Jahre später zur 

Abschaffung des Sklavenhaltertums führte.

Ein Blumenladen und ein Kleidergeschäft erschienen mir interessant.

Schließlich wollen wir noch etwas mehr über Jamaica erfahren und machen eine Fahrt ins Landesinnere. Die Nachfahren der "Runaways", der ehemals in die Berge weggelaufenen abtrünnigen Sklaven, laden zum Fest ein. Die Fahrt mit dem gecharterten Bus dauert über saumäßig verrottete Straßen gut 3 Stunden.